Die Schule ist ein Abbild der Gesellschaft. Hier treffen so viele verschiedene Menschen aufeinander, die miteinander lernen und leben. Da fällt es ab und zu auf, dass da jemand ist, der ein bisschen anders "tickt". Gerne denken wir dann an ein Defizit, eine Schwäche und übersehen dabei, dass diese Person über herausragende Fähigkeiten verfügt, die wiederum andere nicht haben.
Neurodiversität ist ein Konzept, das die Vielfalt der menschlichen Gehirne und Denkweisen anerkennt und wertschätzt. Neurodiversität umfasst Menschen mit unterschiedlichen neurologischen Zuständen wie Autismus, ADHS, Dyslexie, Dyspraxie, Synästhesie, die bipolare Störung und Hochbegabung. Diese gelten in der Neurodiversitätsbewegung als natürliche Formen der menschlichen Diversität, die derselben gesellschaftlichen Dynamik unterliegen wie andere Formen der Diversität.
Neurodiversität bedeutet, dass es nicht den einen neurobiologischen Bauplan gibt, sondern viele verschiedene. Neurologische Variationen gehören zur menschlichen Vielfalt genauso wie unterschiedliche Augenfarben oder Körpergrössen. Das bedeutet, dass die Art und Weise, wie Menschen denken, wahrnehmen und Informationen verarbeiten, sehr unterschiedlich sein kann.
Neurodiversität ist für viele Menschen ein wichtiger Aspekt ihrer Identität und ihres Selbstverständnisses. Sie wenden sich gegen eine pathologische Betrachtung von neurologischen Abweichungen und fordern mehr Respekt und Akzeptanz für ihre besonderen Stärken und Fähigkeiten. Neurodiversität ist auch eine soziale Bewegung, die sich für die Rechte und die Inklusion von neurodiversen Menschen einsetzt.
Die Schule hat noch wenig Erfahrung damit, wie man mit Neurodiversität umgehen soll. Darüber haben wir am heutigen Philo-Zirkel gesprochen. Es war ein hochspannender, sehr intensiver Abend, bei dem ich selber an meine Grenzen geführt wurde. Prägungen sitzen manchmal tief und sind nicht einfach zu durchbrechen. Jede Schule hat ein Ziel, das alle, die sie besuchen, erreichen sollen. Die Wege können unterschiedlich sein, so dass eine Individualisierung stattfinden muss. Gleichzeitig gilt aber Rechtsgleichheit und das Willkürverbot nicht nur für unseren Rechtsstaat, sondern auch für die Schule. Diesen Zielkonflikt aufzulösen, finde ich anspruchsvoll. Müssen wir ihn auflösen? Oder können wir uns im Bewusstsein, dass es diesen Zielkonflikt gibt, einfach darauf einlassen, alle in ihrer Unterschiedlichkeit gleich zu behandeln? Oder in ihrer Gleichheit unterschiedlich?
Wir schwirrt schon wieder der Kopf... Lasst uns das Thema in einer grösseren Runde nochmals aufgreifen.
Für jetzt sage ich herzlichen Dank für die vielfältigen Denkanstösse!
22.09.23 Miriam Huwiler
Quellen: Bild und kursiver Text mit Microsoft Bing GPT-4 erstellt.
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